Angeln in Italien

Angeln in Italien auf „neue“ Welsarten

von Daniel Benyes

Was tut sich an Europas Gewässern? Wie steht es um die Fischbestände und welche neuen gesetzlichen Regelungen gibt es? Wir werfen einen Blick auf unsere beliebten Angeldestinationen. Im nächsten Teil der Fisch Ahoi Serie Gewässer für den Urlaub betrachten wir das Angeln in Italien, wo neue Welsarten die Gewässer erobern.

Italiens Po bleibt ein „heißes Wasser“ für Wels und Zander. Weniger bekannt: In der letzten Zeit hat sich der Fluss mit seinen insgesamt 141 Zuflüssen auch unter Karpfencracks zum Geheimtipp entwickelt. Wichtigste gesetzliche Änderung: Im Juni 2020 wurde in der Lombardei ein neues Gesetz beschlossen, das Catch & Release verbietet und bei 400 bis 1.500 Euro unter Strafe stellt. Betroffen sind davon auch die entsprechenden Abschnitte des Po in der Region.

Zurückzuführen ist das Gesetz auf erfolgreiche Lobbyarbeit von Tierschützern. Allzu viel Bedeutung misst man seitens des italienischen Sportanglerverbandes FIPSAS der Richtlinie allerdings nicht bei. Bislang scheint man sich in den vom Angeltourismus lebenden Gemeinden nicht einer lukrativen Einnahmequelle berauben zu wollen: Kontrollen dürften eher ausbleiben. Die diesbezügliche Coolness gründet sich wohl auch auf der Erfahrung aus der norditalienischen Region Emilia Romagna: Vor drei Jahren wurde dort das Angeln mit lebendem Köderfisch verboten. Im Hinblick auf die beliebten und wichtigen Angeltouristen wurde das Gesetz jedoch kaum exekutiert oder kontrolliert.

Flathead-Wels im Kommen

Neu am Po sind auch verschiedene Welsarten. Neben drei Sorten afrikanischer Welse, die nicht allzu groß abwachsen, hat sich nunmehr auch der amerikanische Flathead im Po immer stärker bemerkbar gemacht. Er ist durchaus von fischereilichem Interesse: Ist er doch ein guter Kämpfer und erreicht Größen von rund einem Meter. Alle neuen Spezies dürften aus nahegelegenen Fischzuchten entkommen sein und sich hervorragend eingelebt haben. Gerade der amerikanische Wels ist somit willkommener Beifang. Meist wird er beim Klopfen und Vertikalangeln erwischt. Auch in Italien geht der Trend indes zum aktiven Fischen.

Karauschen, zeitweise in Unmengen vorhanden, waren in der jüngsten Zeit kaum im Hauptfluss vorhanden. Auch Barben wurden rar. „Dafür gibt es keine genaue Erklärung – das ist der natürliche Zyklus der Natur“, vermutet Markus Eule vom Po-Guiding Waller-Welt.

„Froh bin ich jedenfalls über den starken Bestand an kleineren Welsen: es gibt viele Fische zwischen 80 bis 100 Zentimeter, was bedeutet, dass wir in ein paar Jahren durch diese Zunahme des Nachwuchses eine tolle Fischerei haben werden“, so Markus. Fischen war in Italien während des Corona-Lockdowns streng verboten. Auch wenn sich die Auftragslage mit dem Sommer gut entwickelt hat – für alle im Angeltourismus Tätigen sind die verlorenen Monate nicht mehr aufholbar. Das haben jedenfalls alle unsere beliebten Angeldestinationen gemein.

Dieser Bericht ist Teil eines Artikels der im Fischer Trend Report 2021 erschienen ist.

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