Angeln in Skandinavien

Angeln in Skandinavien: Gesetze für den Lachs

von Daniel Benyes

Was tut sich an Europas Gewässern? Wie steht es um die Fischbestände und welche neuen gesetzlichen Regelungen gibt es? Wir werfen einen Blick auf unsere beliebten Angeldestinationen. Im sechsten Teil der Fisch Ahoi Serie Gewässer für den Urlaub betrachten wir das Angeln in Skandinavien.

Der Norden ist traditionell weiterhin beliebtes Reiseziel. Vor wenigen Jahren hinzugekommen und mittlerweile gut etabliert hat sich Island. Die kleine Insel wartet mit tollen Hecht- und Lachsbeständen, bietet dabei ob seiner überschaubaren Größe auch nur Platz für ein gewisses Maß an Angeltourismus.

Generell gelten in der Ostsee weiterhin die Baglimits (Tagesfanglimits). Seit dem Jahr 2020 sind fünf Dorsche pro Tag erlaubt, in der Schonzeit zwei. Das geht auf den Einfluss der Dänen in der EU zurück, wo Dorschgonaden, also die Geschlechtsorgane des Fisches, gerade in der Laichzeit eine beliebte Delikatesse sind. Vor allem Deutschland pocht hier auf eine völlige Entnahmesperre während der Schonzeit.

Traditionelles Küchenfenster für Hechte

Dass sich Entnahmefenster bewähren, macht Schweden bei den Hechten vor. Dort gilt seit zehn Jahren an vielen Gewässern ein Küchenfenster zwischen 40 und 75 Zentimetern. Große Hechte müssen rückversetzt werden und sorgen so für den nötigen Nachwuchs. Fänge von 20 Hechten täglich sind durchaus keine Seltenheit an guten schwedischen Hechtgewässern. Dafür dürfen dann auch drei Fische entnommen werden. Rund um die Region Stockholm gibt es diesbezüglich jedoch wenig erfreuliche Nachrichten: Hier sind die Hechtbestände um 50 Prozent eingebrochen. Warum, weiß keiner so genau. Das trifft vor allem die Berufsfischer, die die meisten Hechte nach Frankreich verkaufen, wo der Fisch – im Gegensatz zu Schweden – gerne gegessen wird. Fangbestimmungen divergieren in Schweden stark von Gewässer zu Gewässer.

„Darf man in einem Gewässer auf Lachs blinkern, so ist sein Fang zehn Kilometer entfernt in einem anderen Fluss nur mit der Fliege möglich“, berichtet Uwe Lehrer, Guide und Betreiber des schwedischen „Anglercamps“. Darüber hinaus hält der Deutsche den schwedischen sowie den internationalen Lachsrekord.

Lachsfischen nur mit Guide

Neu sind auch in der jüngsten Vergangenheit Gesetze, die das Angeln an hervorragenden Lachsflüssen nur mehr mit eigens gebuchten Guide erlauben. So auch in der Region Sundvall, „wo es die besten Lachsflüsse mit enormen Fisch-Durchschnittsgewichten über zwölf Kilo gibt“, wie Manfred Kepplinger vom Reiseveranstalter Angel+Fischerreisen zu berichten weiß. Hier wird streng kontrolliert, alleine losziehen ans Wasser gibt es hier nichtmehr. Ebenso müssen alle Fische zurückgesetzt werden.

Seinen Fisch schützt auch Norwegen: Hier gilt ein Ausfuhrlimit von Fischfilets in der Höhe von 20 Kilo pro Person. Diese Mengen werden bei der Ausreise – sei es per Auto,Fähre oder Flugzeug – auch sehr streng kontrolliert.

Was Angeln in Skandinavien betrifft, wartet auch Finnland immer wieder mit Überraschungen auf: Als das Land mit dem weltweit größten Anteil an Wasser sollte das eigentlich nicht verwundern. Neuester „Geheimtipp“ sind die Aland-Inseln. „Die können, ähnlich wie die deutschen Bodden-Gewässer, mit prächtigen Hechtbeständen aufwarten“, zieht Gabrielle Kiesenbauer vom Reiseveranstalter Aquatours eine ambitionierte Parallele.

Dieser Bericht ist Teil eines Artikels der im Fischer Trend Report 2021 erschienen ist.

Schau dir auch unsere Beiträge über Angeln in den Niederlanden, Angelinfluencer und die Möglichkeiten für Jungangler in Österreich an.

Titelfoto: Uwe Lehrer

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