Was tut sich an Europas Gewässern? Wie steht es um die Fischbestände und welche neuen gesetzlichen Regelungen gibt es? Wir werfen einen Blick auf unsere beliebten Angeldestinationen. Im dritten Teil der Fisch Ahoi Serie Gewässer für den Urlaub betrachten wir das Angeln in Spanien.
Der Ebro hat in der letzten Zeit einige Veränderungen durchlebt: Seit sechs Jahren sind in den meisten Abschnitten Köderfische verboten – egal ob tot oder lebendig. Ausnahmen bilden nur mehr Teile von Katalonien. Dort sind lebende Karauschen als Köder weiterhin erlaubt. Und in Aragon blieben lediglich Sardinen erlaubt. Offenbar nahm man an, dass aus dem Meer eingeschleppte Bakterien im Süßwasser ungefährlich sind. Und durch einen Meeresfisch ist deutlich festzumachen, dass der benutzte Köderfisch nicht aus einem anderen Süßwasser-Gewässer stammt. Oft nahmen Angeltouristen ihren eigenen Vorrat an Köderfischen aus der Heimat mit. In Spanien wird die Einhaltung dieser Regelungen übrigens auch kontrolliert – und das auch an entlegenen Angelstellen.
Mehr Spinnfischer angeln in Spanien
Durch das weitgehende Verbot des Köderfischangelns veränderte sich das Publikum an den Ufern des Ebros recht deutlich: Der klassische Bojen-Ansitzangler ist de facto Geschichte. Zwar sind zum Ansitzen Pellets oder Tintenfische weiterhin erlaubt und erfolgreich, dennoch verlagert sich das Besucher-Klientel. Der Ebro zieht immer mehr jüngere Spinnfischer an. „Mit dem Publikum hat sich auch das Interesse innerhalb der Zielfische verlagert: Mittlerweile ist der Wels nur mehr für die Hälfte der Angeltouristen Fisch Nummer eins. Die andere Hälfte ist an Spinnfischen auf Zander und Barsch interessiert“, berichtet Oliver Schier, Guide bei „Urlaub nach Maß“ am Ebro. Mittlerweile seien gar 80 bis 90 Prozent der Gäste ausschließlich Spinnfischer.
Ringen um den Bestand
Die Bestände aller drei Fischarten sind weiterhin gut. Neben den gut abwachsenden Flussbarschen beherbergen die Ebro-Gewässer auch Schwarzbarsche. Barsche und Welse sind dabei weniger launisch als die Zander und versprechen im Schnitt erfolgreichere Trips. Das Thema Catch & Release dürfte für die nächste Zeit in Spanien gegessen sein: Seit die Regierung 2016 den Versuch unternahm, angeblich invasive Fischarten aus den Gewässern zu verbannen, gingen 300.000 Menschen auf die Straße. Eine Allianz aus Anglern, Jägern und Umweltschützern. Bei den Fischarten hätte laut Regierungsplan der seit 1.000 Jahren in Spanien lebende Karpfen vernichtet werden sollen. Auch Hecht, Wels, Schwarzbarsch und andere Spezies wäre es an den Kragen gegangen. Bereits zwei Seen wurden damals vergiftet, um die dort lebende Karpfenpopulation zu dezimieren. Nennenswerte Dezimierungen gelingen auch den überschaubaren Kormoranen am Ebro nicht: Vielleicht halten sie ja auch die Welse in Schach.
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Dieser Bericht ist Teil eines Artikels der im Fischer Trend Report 2021 erschienen ist.
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Foto: Catfish Camp Caspe
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