Die Aufgabenbereiche eines Teamanglers sind so vielfältig, dass oft das Angeln an sich in den Hintergrund gerät. Clemens Frank, Team Rapala, beleuchtet was ein Teamangler so macht.

Die sozialen Medien boomen und mit ihnen boomt die Internet-Angelszene. Dieser Umstand hat zwangsläufig dazu geführt, dass immer mehr Firmen auf immer mehr „Teamangler“ oder eher Supporter setzen. Damit promoten sie ihre Produkte besser und zielgerichteter. Vor einigen Jahren waren es nur wenige Namen wie zum Beispiel Johannes Dietel, die immer wieder einen Artikel in den bekannten Angelzeitschriften verfasst und in teils selbstgegründeten Foren (Anm: zB barsch-alarm.de) für Furore gesorgt haben.

Heute zeigt sich ein ganz anderes Bild. Fast jeder Social-Media affine Fischer ist in irgendeiner Form Teamangler. Sei es für die Boiliemarke des besten Freundes, das Angelgeschäft um die Ecke oder eine der größeren Brands. Da stellt sich nun berechtigterweise die Frage: Was macht so ein Teamangler eigentlich den ganzen Tag?

Aufgabenflut für Teamangler

Die Aufgaben sind klar: man liefert Fotos, schreibt Reviews und Artikel. Dazu soll man im besten Fall Produkte testen und so gut es geht nur riesige Fische damit fangen. Und so oft wie möglich selbst posten. Bleibt da eigentlich noch Zeit ganz normal angeln zu gehen? Was bei der Aufgabenflut nämlich ein wenig verloren geht ist das, was unser Hobby ausmacht: den Tag am Wasser einfach zu genießen. Der Hype um einen Sponsoringvertrag ist derart groß, dass manch einer lieber „für“ irgendeine Firma fischt, als gar kein Teamangler zu sein.

Das wäre ja auch nicht weiter schlimm, würde dadurch nicht die Ehrlichkeit und Authentizität der anschließend stolz geposteten Produktempfehlungen ad absurdum geführt. Man merkt, dass immer mehr Teamangler die Firmen wechseln, wie manch Fußballer den Verein. Heute das Shirt, übermorgen vielleicht schon ein anderes. Dort lässt sich eben ein wenig mehr Jahresbudget herausholen. Und weil man dann ja wieder viele neue Fotos posten oder gar alte, mit der Kappe des vorhergegangenen Sponsors löschen muss, stellt sich nur noch die Frage: bleibt da noch Zeit zum Angeln?

ZUR PERSON
Clemens Frank (22) studiert Operngesang in Wien. Er ist seit 2018 Teamangler für die Marken Rapala, VMC, Sufix und Storm. Mit seinen Teamkollegen hat er die „Predatorsquad“ ins Leben gerufen und ist unter diesem Namen auf den sozialen Medien aktiv.

Im Fischer Trend Report 2022 haben wir im Bericht „Neues aus den Teams“ die aktuelle Lage der Teamangler-Szene Österreichs und Deutschlands zusammengefasst. Erhältlich am Kiosk, in diversen Angelläden, bei Messen oder einfach online bestellen.