Deeper Test

Test: Wurfecholot Deeper Pro+ 2

von Redaktion

Wenn ein Produkt schon fast ein Synonym für eine seine Produktgruppe ist, hat es viel erreicht. Wer als Angler „Deeper“ sagt, meint damit ein Wurfecholot. Die Litauer haben jetzt das Deeper Pro+2 herausgebracht, den Nachfolger des beliebten Pro+. Wir haben die Kugel zum Saisonauftakt ausgiebig getestet. Hier ist der Bericht von Dirk Brichzi.

Unboxing

Schon vor dem Öffnen der Verpackung ist schnell klar, dass Einfachheit beim Deeper Smart Sonar PRO+ 2 groß geschrieben wird. Die Bedienungsanleitung steht schon außen drauf:

  1. Cast Deeper,
  2. Scan Water,
  3. Receive Sonar Data to Smartphone/Tablet

Produktdetails laut Hersteller

  • Sonartyp: Drei Frequenzen
  • Betriebstemperatur: -20 bis 40 Grad Celsius  
  • Akkulaufzeit: bis zu 9 Stunden
  • Zieltrennung: 1cm (schmal), 2,4cm (mittel, breit)
  • Gewicht: 90 Gramm
  • Geeignet für Salz- und Süßwasser
  • Ladedauer: Schnellladung, 80 % in 45 Minuten, 100 % in 75 Minuten
  • Farbe: Schwarz
  • Kosten: 270 €

Der Eindruck verstärkt sich nach dem Öffnen. Der Deeper, das USB-Ladekabel, zwei Schrauben, eine Kurzanleitung im Ikea-Stil und ein kleines Büchlein mit Sicherheitshinweisen sind in der Box drin. Das Anstöpseln ans Ladekabel zeigt: Der Deeper ist schon gut aufgeladen, also ab ans Wasser!

Erste Würfe mit dem Deeper

Für den Deeper steht direkt ein Härtestest an: Die Temperatur liegt nur knapp über dem Gefrierpunkt, es pfeift ein eisiger Wind am Revier Donaustadt I, einem Teil der Neuen Donau in Wien. Also hole ich eine stabile Karpfenrute raus, 45er Mono auf der Rolle und prüfe den Knoten lieber zweimal. Falls der Deeper mal abreißen sollte, wäre ein Bad zur Rettung hier eher ungemütlich. Mit seinen 90 Gramm Gewicht und dem Durchmesser von nur 6,5 Zentimetern lässt er sich gut und genau werfen.

Deeper Test
90 Gramm wiegt der Deeper. Rute und Schnur sollten daher nicht zu schwach daherkommen. (Foto: Dirk Brichzi)

Die App ist schnell installiert, und nach dem ersten Wurf baut sich schnell eine Verbindung zum Deeper auf. Draußen in 30 bis 40 Meter Entfernung ist es sechs Meter tief sehe ich, guter Bewuchs offensichtlich, langsam kurble ich ein und so langsam wird es flacher. Ganz vorne kann ich beim klaren Wasser den Grund sehen, die Tiefe von etwas über einem Meter scheint auch hier zu stimmen. Frühere Modelle hatten wohl mal Probleme, wenn es in Wassertiefen unter einem Meter ging. Das ist beim Pro+ 2 nicht mehr der Fall.

Deeper Test
Was man hier am Screenshot sieht: 2,5 Meter Wassertiefe, harter Untergrund und darüber eine dünne Schicht Wasserpflanzen.

Ein weitere Kritikpunkt früherer Generationen waren Verbindungsschwierigkeiten zwischen Deeper und Smartphone, wenn weit ausgeworfen wurde. Die angegebenen 100 Meter Reichweite kann ich zwar nicht überprüfen, aber bei 50 Metern habe ich keinerlei Probleme. Die Verbindung steht schnell und stabil und bricht kein einziges Mal ab. Die App läuft ebenfalls einwandfrei. Dazu muss ich sagen: Ich besitze ein uraltes iPhone 6s, das ist nochmal eine Portion Extra-Herausforderung. Kein Problem für App und Deeper.

Die Funktionen

Der Deeper zeigt mir keine Fische an, was bei den Verhältnissen wenig wundert. Ich bin jedoch bei Echoloten sowieso kein Freund von „Fischanzeigen“, zu oft ist es dann doch kein Fisch und man angelt auf ein Phantom. Die Tiefe scheint mir schon sehr genau zu sein, ich kenne das Gewässer wie meine Westentasche. Es gibt drei Sonarwinkel zur Auswahl, je nachdem, wie genau oder wie großflächig man seine Gewässer scannen möchte.

Deeper Test
Kompatibilität well done! Der neue Deeper verbindet sich problemlos mit einem „antiken“ iPhone 6s. (Foto: Dirk Brichzi)

Damit kann man auch seine eigenen Karten erstellen. Diese Funktion ist exzellent, so kann man später auf seine eigenen Ergebnisse zurückgreifen. Selbstverständlich kann man auch Plätze speichern und mit Bildern und Notizen versehen, ebenso gefangene Fische und Wetterdaten. Im Prinzip nennt man mit der App auch noch ein digitales Fangbuch sein Eigen.

Mir der kostenpflichtigen Premium-Funktion der App kann man auch auf weltweite Daten von anderen Deeper-Nutzern zurückgreifen. So erspart man sich, unbekannte Gewässer erstmal selbst Stück für Stück erkunden zu müssen. Ein Vorteil im Urlaub oder auch sonst, wenn man zu wenig Zeit dafür hat.

Nicht nur für Uferangler

Der Einsatzbereich von minus 20 bis plus 40 Grad verrät es: Der Deeper ist nicht nur für sommerliche Wurfangelei am Karpfensee geeignet. Drei Schraubgewinde hat er: eines fürs Werfen, eines fürs Boots- und Kajakangeln und eines fürs Eisfischen. Dazu ist er auch noch salzwasserfest. Ich durfte in den vergangenen Jahren schon die Vorgänger des Pro+ 2 beim Bootsangeln im Einsatz erleben: Sie haben dort hervorragende Dienste geleistet. Gerade auf Schlauchbooten oder beim Kajakangeln zählt jedes Gramm, da ist der Deeper der klassischen Echolot-Konkurrenz meilenweit voraus.

Fazit

Einfache Bedienung, eine tolle App und vielseitige Einsatzbereiche: Der neue Deeper Pro+ 2 hält seine Versprechen und macht am und im Wasser einen hervorragenden Eindruck. Wer viel am Wasser ist, oft neue Gewässer befischt und sowohl vom Ufer als auch vom Boot fischt, wird derzeit kaum ein besseres Produkt für seine Bedürfnisse finden.

Hinweis: Wir haben diesen ersten Test im März 2022 durchgeführt, als in Österreich eisige Kälte herrschte. Wir geben an dieser Stelle ein Follow-up, wenn wir das Gerät länger im Angelalltag testen konnten.